Am 10. Februar 1901 wurde der Gartenbauverein gegründet

Eigentlich wäre es eine Festversammlung wert gewesen, aber das Corona-Virus lässt es leider nicht zu: Die Buchloer Blumen- und Gartenfreunde feiern am 10. Februar ihren 120. Geburtstag.

Der Vereinsvorsitzende Hubert Heider zeigt mit Stolz das originale Protokollbuch, in dem die Gründung niedergeschrieben ist. Die Idee zur Schaffung eines eigenen Gartenbauvereines kam nach einem Vortrag über Obstbau in einer Veranstaltung des damaligen Landwirtschaftlichen Bezirksvereines Buchloe im Januar 1901. Lehrer Hofmann aus Pforzen machte den Vorschlag und die Zuhörer dieser Versammlung beschlossen, für den 10. Februar 1901 eine konstituierende Versammlung einzuberufen, zur Begründung eines Vereines für Obst, Gartenbau und Bienenzucht für Buchloe und Umgebung.


Nachdem sich an diesem Februar-Sonntag im Gasthaus zum Stern eine große Zahl an Interessenten eingefunden hatte, schritt man unter dem Vorsitz von Ökonomierat Eser zu den Wahlen. Per Akklamation wurden gewählt: der Buchloer Ökonom Johann Rauch als Vorstand, der Ökonom Anton Schwarz aus Buchloe als Schriftführer und Kassier, als Beisitzer Lehrer Ellenrieder aus Buchloe, Pfarrer Baur aus Dillishausen und aus Buchloe Uhrmacher Obermayr und Maurermeister Georg Listle. Als Zweck des Vereines wurde in § 1 der Statuten festgelegt, „allseitig Obst und auch nebenbei Gartenbau so wie Bienenzucht zu heben und zu fördern, ohne alle Festlichkeiten und Politik“. Als Mittel dazu werden unter § 2 genannt: regelmäßige Versammlungen mit Mitteilungen, Vorträgen und Ratschlägen; Einrichtung einer Bibliothek mit Druckwerken und Fachzeitungen über Obst- und Bienenhaltung; praktische Vorführungen des Obstbaus und der Bienenpflege, Beschickung von Ausstellungen, Anschaffung und Verbreitung von passenden Obstsorten, Edelzweigen, Bäumen, Beerensträuchern und Geräten und Produkten. „Als jährlichen Vereinsbeitrag zahlen die Mitglieder 1,20 Mark und zwar bei der Frühjahrsgeneralversammlung“ (§ 5 der Vereinssatzung).


Als erste Veranstaltung wurde am 10. März eine Versammlung abgehalten, bei der die Mitglieder Obstbäume für die Frühjahrspflanzung bestellen konnten.
Der Verein hat im Laufe der Jahre öfters seinen Namen gewechselt, vom Bienenzucht- und Obstbauverein über den Obst- und Gartenbauverein ab 1948 und ab 1976 zu den Blumen- und Gartenfreunden Buchloe. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten die Buchloer und Waaler Imker einen eigenen Verein.

Heute sind die Gartenfreunde im Buchloer Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Nach wie vor verfolgen sie die Gründungsziele von 1901, zusätzlich mit den aktuell notwendigen  Maßnahmen zum Umweltschutz, zur Artenvielfalt und zum Klimawandel. Unter Hubert Heider  (Bild links) ist in den 44 Jahren seines Vorsitzes vieles geschehen, auch zur Ortsverschönerung der Stadt Buchloe, von der Gestaltung eines Kinderspielplatzes, einer Streuobstwiese, eines Bienenbaumes bis zur Errichtung einer Schulimkerei mit bienenfreundlichen Sträuchern und Hochbeeten.

Schade, dass das wohlverdiente Geburtstagsfest ausfallen muss; aber die Gründungsväter haben dies anscheinend schon geahnt, als sie in die Satzung schrieben: „ohne alle Festlichkeiten“!

Herbert Sedlmair

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